Vergesellschaften-Verpaaren


Papageien leben in Freiheit nicht allein, sondern haben in Ihrem Schwarm ihre nötigen sozialen Kontakte.


Papageien in unserer Obhut sollten im allerbesten Fall ebenfalls in einem Schwarm oder zumindest paarweise gehalten werden.


Im Schwarm haben sie die Möglichkeit, sich ihren Partnervogel selbst auszusuchen, in Paarhaltung nicht.


Deshalb hier Tipps zur Zusammenführung eines Paares.


Zunächst ist es wichtig, die Grundvoraussetzungen zu beleuchten:

  • Es sollten am besten gegengeschlechtliche Tiere (keine Geschwister) der gleichen Art und in etwa gleichen Alten zusammengeführt werden. Ein erwachsener Vogel kann mit einem Jungvogel wenig anfangen.
  • Achtung: bei freier Wahl eines Partners können sich auch völlig andere Paare bilden, z. B. gleichgeschlechtliche, in völlig unterschiedlichem Alter oder sogar verschiedene Arten. Diese Paare darf man dann nicht trennen!
  • Sind beide Vögel gesund?
  • Zur Aufnahme eines Partners sollten für beide die gängigen Virentests vorgelegt werden können. Hat ein Vogel eine Virenerkrankung, setzt man nur einen Vogel dazu, der ebenfalls diesen Virus trägt.
  • In was für einer Haltung haben die jeweiligen Vögel gelebt und wie sieht die künftige Haltung aus (Außenvoliere mit Schutzhaus, Voliere oder Papageienzimmer)? Einen Volierenvogel, der viel Platz gewohnt ist, in einem Käfig unterzubringen, wird ihn todunglücklich machen.
  • Sind beide Vögel flugfähig?
  • Ist mit einem der Vögel in der Vergangenheit eine Vergesellschaftung versucht worden und weshalb hat es nicht funktioniert?

 

Nun stellen sich viele Menschen vor, man könnte zwei Vögel einfach so zusammensetzen. Dem ist nicht so, denn die Vögel kennen sich nicht.
Deshalb sollte die Zusammenführung behutsam und schrittweise vorgenommen werden.


Jeder Vogel sitzt zunächst im gleichen Zimmer in einer eigenen Voliere mit Sicht auf den künftigen Partner. Die obersten Sitzäste sollten in etwa gleicher Höhe angebracht sein. Nun werden die Verhaltensweisen der Vögel beobachtet. Zeigen sie Interesse aneinander, wie reagieren sie, wenn der andere Laute von sich gibt. Wenn keine Aggressionen festgestellt werden können Sie die Volieren schrittweise näher zueinander stellen.


Vögel, die entspannt aufeinander reagieren, putzen sich oder fressen oftmals gleichzeitig, was darauf hindeuten kann, dass es mit der Vergesellschaftung funktionieren könnte.


Es ist nicht vorteilhaft, nur ein Tier aus der Voliere zu lassen. Denn wenn es auf der fremden Voliere landet, könnte es zu Beißereien kommen. Im gemeinsamen Freiflug können sich die Vögel näher kennen lernen, natürlich erstmal nur unter Aufsicht.


Bei Haltung in einer Außenvoliere sollte ein Käfig im Schutzraum aufgestellt und dort das Verhalten beobachtet werden.


Meistens muss der neu hinzugekommene in die Voliere des vorhandenen Vogels ziehen. Es kann vorkommen, dass der vorhandene ungern einen zweiten Vogel in "seiner" Voliere hat, da er sie als sein Eigentum betrachtet. Wenn möglich, nehmen Sie eine Vergesellschaftung an einem neutralen Ort in völlig anderen Käfigen vor. 

Dekorieren Sie alles in der "alten" Voliere neu, bevor Sie nach einer erfolgreichen Vergesellschaftung  beide Vögel zusammen dort reinsetzen. Für den vorhandenen Vogel ist die Umgebung dann auch "neu" und nicht mehr "seins". Noch besser: kaufen Sie einen neuen, doppelt so großen Käfig und setzen Sie beide Vögel gleichzeitig in den neuen Käfig - am Besten mit Trenngitter am Anfang. In einer gemeinsamen neuen Voliere müssen alle "Einrichtungen" doppelt vorhanden sein, wie Futternäpfe, Schaukeln etc., damit es zu keinem Streit kommt.


Sollte sich  der "erste" Vogel bereits wegen Einzelhaltung den Menschen/Besitzer als Partner ausgesucht haben und kein Interesse am "zweiten" Vogel zeigen oder eifersüchtig reagieren: 

Hilfe, meine Papageien verstehen sich nicht / mein Papagei mag andere Familienmitglieder nicht



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