Notfallapotheke und Ausrüstung


Was ist erste Hilfe?


Erste Hilfe ist die Erstbehandlung eines verletzten oder kranken Vogels während eines Notfalls. Ziel der ersten Hilfe ist es, den Vogel zu stabilisieren, bis er tierärztlich versorgt werden kann. Erste Hilfe ist kein Ersatz für die qualifizierte Vogeltierärztliche Versorgung.


Was gilt als medizinischer Notfall?   

 Ein medizinischer Notfall ist jede schwere, möglicherweise lebensbedrohliche Verletzung oder Krankheit, die sofortige Aufmerksamkeit erfordert. Kontaktieren Sie sofort Ihren Tierarzt, wenn Sie folgendes  beobachten:

  • Bluten, was nicht aufhört
  • Tierangriffe (Antibiotika muss sofort gegeben werden, da im Speichel von Tieren (insbesondere Katzen, Marder etc)  tödliche Bakterien sind. 99% der Vögel überleben einen Katzenangriff NICHT, auch wenn sie nicht gefressen werden - sie bekommen eine Blutvergiftung.
  • Atemschwierigkeiten
  • Verbrennungen
  • Gleichgewichtsverlust
  • Tiefe Schnitt- oder Stichwunde
  • angestrengtes Pressen beim Eier Legen (Legenot?)
  • Aufnahme oder Einatmen von potenziellen Giften (Blei, Teflondunst etc.)
  • Blut in Kot oder Urin
  • längerer Appetitverlust
  • Augenverletzung oder Reizung
  • Verschlucken eines fremdes Objekts
  • längerfristiges "aufgeplustertes" Erscheinungsbild
  • Lahmheit mit hängenden Flügeln
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Selbstverstümmelung
  • Plötzliche Schwellungen überall am Körper
  • übermäßiger Durst und/oder Urinieren

Seien Sie vorbereitet, um als Ersthelfer Ihrem Vogel helfen zu können - es ist wichtig, dass Sie sich mit dem auskennen, was für Ihren Vogel normal ist - damit Sie eine NICHT normale  Verfassung erkennen können.

  • Wieviel frißt / trinkt der Vogel täglich ?
  • WIE viel wiegt der Vogel? 
  • WELCHE Verhaltensweisen und Geräusche macht der Vogel täglich?

Für Notfälle muss immer griffbereit sein:

(- nur zur Erstbehandlung, parallel sofort Kontakt zum Tierarzt aufnehmen ! Bitte keine Experimente mit den unten angegebenen Hilfsmitteln !)

  • Die Telefonnummer des vogelkundigen Tierarztes und Alternativ-Tierarzt 
  • Handdesinfektionsmittel – für die eigenen Hände
  • Handtuch zum Einfangen und festhalten
  • 2. Person als Hilfe
  • Transportkäfig – für den Tierarztbesuch
  • kleiner Krankenkäfig in ruhiger Umgebung – wenn ein Vogel während der Behandlung / Genesung allein sitzen muss
  • Inhalationsgerät – wenn Aspergillose diagnostiziert wurde – z. B. Pariboy
  • Wärmelampe, Dunkelstrahler – Ausweichmöglichkeit geben, z. B. halben Krankenkäfig mit Handtuch abdecken, hinten offenlassen, damit es nicht zu warm wird.
  • Dermaplast Alginat  Watte – Blutstillung
  • Kontaktlinsenmittel um Gegenstände aus dem Auge zu spülen
  • Octenisept schmerzfrei – Wund Desinfektion
  • Bepanthensalbe – Wundheilung – nicht am Gefieder aufbringen
  • Traumeel – bei leichteren Schmerzen
  • Traubenzucker in Wasser aufgelöst – Kreislaufstabilisierend
  • Gazetupfer, Mullpressen, Wattestäbchen – zur Reinigung von Wunden und Aufbringen von Lösungen

   GANZ WICHTIG : 

    Bei Notfütterung NUR SOVIEL FUTTER IN DEN SCHNABEL GEBEN WIE DER 

       Vogel auch herunterschluckt !!!! Bei einer zu großen Menge und "mit Gewalt" 

       kann der Brei in die Luftröhre kommen statt in die Speiseröhre und der Vogel

       erstickt qualvoll.  

  • Vogelkohle : bei kurzfristigem wässerigen Kot (sonst sofort zum Tierarzt!)


Tipp: sollte ein kleines (!) Stück Schnabel oder Kralle abgebrochen sein und es blutet: Kralle oder Schnabel  in ein Stück Seife drücken. Die Seife verstopft den Blut-Kanal. Bei großen Blutflecken SOFORT zum Tierarzt/Notarzt !!


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